- Laugenverätzung
- Laugenver|ätzung,durch äußerliche oder innerliche Einwirkung von Lösungen ätzender Laugen (Ätzkali, -natron, -kalk), kohlensaurer Alkalien (Pottasche, Soda) oder Ammoniak hervorgerufene Gewebeschädigungen; sie bestehen in tief greifenden Zerstörungen durch Gewebeeinschmelzung (Kolliquationsnekrose) mit glasig-sulzigen Veränderungen, Hyperämie und Ödemen, Geschwürbildung und Ekzemen an Haut und Schleimhaut. Das Ausmaß der Schädigung hängt von Konzentration und Dissoziationsgrad der Lauge sowie von der Dauer der Einwirkung ab. Laugenverätzungen am Auge (auch durch Tintenstiftverletzungen) können aufgrund von Hornhautschäden und narbigen Schrumpfungen an Lidern und Bindehaut zu starker Minderung des Sehvermögens führen. Bei der Laugenvergiftung durch Trinken werden v. a. Rachen und Speiseröhre betroffen. Symptome sind heftige Schmerzen hinter dem Brustbein und im Magenbereich, Erbrechen bräunlicher Massen, blutige Durchfälle und Blutharnen; in über 10 % der Fälle tritt der Tod durch Schockwirkung ein. Folgeschäden bestehen v. a. in einer narbigen Verengung der Speiseröhre.Sofortmaßnahmen bei äußeren Laugenverätzungen und Augenverätzung bestehen in Spülen mit fließendem, lauwarmen Wasser (etwa 10 Minuten), bei Vergiftungen in reichlichen Wassergaben und umgehender Krankenhauseinweisung (Kreislauf-, Schock- und Schmerztherapie).
Universal-Lexikon. 2012.